Grandiose Behauptungen

In Vajrayana sagen wir, wenn ein Lehrer behauptet, hellseherische Kräfte zu haben oder Wunder zu vollbringen, oder zu sagen, dass er oder sie eine direkte Botschaft von Buddha hat, oder besondere Energien und Heilungsfähigkeiten oder ein hohes Maß an Verwirklichung annimmt, dann ist definitiv etwas falsch. Das ist kein authentischer Lehrer.

-Yongey Mingyur Rinpoche1Aus “Choosing a Teacher.“

Ein Freund schickte uns dieses Zitat, weil es ihn an Tara erinnerte. Ihre Schüler wissen, dass sie all die obengenannten Behauptungen aufstellte.2Ein regelmäßiger Teil der Einkehr mit ihr ist, sich von ihr seinen mentalen Zustand „lesen“ zu lassen und dann seine angeblichen Ängste vor den anderen zu äußern. Während ihrer Karriere als Guru hat sie behauptet, Menschen geheilt zu haben. Sie behauptete, eine Nachricht von Je Tsongkhapa, dem Gründer der Gelug-Linie, während ihrer Einkehr in Bali im Januar 2005 erhalten zu haben.

Weiter unten steht ein Beispiel für andere Behauptungen, die Tara über die Jahre aufstellte. Die Liste ist deshalb so kurz, weil wir sie auf Fälle, in denen Referenzen gegeben werden konnten, limitierten. Es überrascht nicht, dass sie die extremsten Dinge am Anfang ihrer Karriere als Domo Geshe Rinpoche sagte, bevor sie lernte, sie etwas abzumildern.

1. Sie ist ein Guru/Buddha.3Eins vieler Beispiele ihrer Behauptung ein Guru zu sein, findet sich in der Einleitung ihrer Rede Motivations vom 18. April 2002: „Ich bin ein Guru der Gelug-Tradition des Tibetischen Buddhismus. Und ich bin Amerikaner, nein, ich bin kein Amerikaner, ich bin Tibeter. Ich bin 1937 in Tibet geboren und ich bin hier in einer amerikanischen Form, um Amerikaner zu lehren, was es bedeutet, Buddhist zu sein. Was es bedeutet, Buddhist zu sein und wie man erleuchtet wird – Das ist alles, was ich tue. Ich lehre Wesen, wie man erleuchtet wird.“ 4In einer privaten Unterhaltung Ende 2001 fragte einer von uns, ob sie ein bodhisattva sei und sie sagte: „Ich war ein bodhisattva, aber dann verbesserte ich mich.“ Im Buddhismus generell sind Wesen, die über das bodhisattva-Sein hinausgegangen sind, Buddhas. Diese Nachricht wurde unterschrieben, wie sie alle E-Mails zu der Zeit unterschrieb – „Guru.“ In der Buddhistischen Tradition beschreiben beide Worte ein Wesen, dass eins der höchsten Stufen der Erleuchtung erreicht hat. Sie sagte das Folgende in einer öffentlichen Rede:

Sollte ein großer Guru auf dich zukommen und sagen „Ich glaube, dass du Qualitäten hast und ich will dir alles beibringen, was ich weiß. Wirst du bitte mein Schüler?“ und er legt seine Hand auf deinen Kopf und du fällst um. Und du sagst „Das ist die wunderbarste Gelegenheit, die mir je begegnet ist. Ich muss sie nutzen.“ Jeder Schüler, den ich je hatte, hat so gedacht. „Dies ist die wunderbarste Gelegenheit und ich werde sie nicht vorbeiziehen lassen.“

Jedoch bin ich in meinem amerikanischen Körper welchen begegnet, die sagten (täuscht eine weinerliche Stimme vor) „Ehhhhh, Ich weiß nicht…Ich denke darüber nach und beobachte, wo diese Dinge hinführen. Ich werde es mir ansehen…Ehhhhh, also wenn du mir etwas sagen möchtest, okay. Aber halt dich kurz, ich habe nur 15 oder 20 Minuten.“…

Mit dieser Art kann ich umgehen. Was auch immer. Das habe ich von Amerikanern gelernt – „was auch immer“. Und ich kann das perfekt sagen – was auch immer. Und meine ich das? Nein, das meine ich nicht. Weil ich euch alle mehr liebe als ihr euch selbst liebt.“5Aus ihrer Rede Buddhist Foundations – 2, gehalten am 25. September 2001

2. Sie ist seit 35.000 Jahren erleuchtet und verrichtete erleuchtete Arbeit in Lemuria, Atlantis, Ägypten, Indien, Tibet und jetzt in den Vereinigten Staaten.6Aus ihrer Rede Heruka Realm Reality, gehalten am 12. August 2003

Ich bin eine der ältesten Abstammungen Rinpoches im Tibetischen Buddhismus.7Aus ihrer Rede Refuge and the Needs of Living Beings, 3. April 2003

Ich bin eine der ältesten Abstammungen Rinpoches in den tibetischen Annalen.8Aus ihrer Rede Multidimensional Being, 17. März 2004

3. Sie war einige der berühmtesten Individuen der buddhistischen Geschichte – Shariputra, König Thönmi Sambhota, Dromtönpa und Milarepa. Diese werden tatsächlich für vorherige Leben des Kyabje Domo Geshe Rinpoche gehalten, aber wir zweifeln daran, dass Rinpoche sie so häufig, und tatsächlich so beiläufig, erwähnte wie Tara.9Shariputra war einer der beiden Hauptjünger des historischen Buddha. Aus ihrer Rede Initiations Explained vom 26. März 2003. Thönmi Sambhota war ein früher tibetischer König, der dazu beigetragen hat, die tibetische Sprache zu entwickeln. Dromtönpa war der primäre Schüler von Atisha und spielte eine bahnbrechende Rolle in der Etablierung des Buddhismus in Tibet.

Ich habe über mehrere meiner vergangenen Leben nachgedacht, insbesondere das eines Tibeters namens Thonmi Sambhota. Ich habe keine aktiven Erinnerungen, aber ich weiß von dieser Lebzeit. Thonmi Sambhota wurde berufen und übernahm die Verantwortung für die Entwicklung der geschriebenen tibetischen Sprache. Wir hatten keine Schriftsprache in Tibet…auf der Sanskrit-Sprache basierend, war ich in der Lage, das tibetische Alphabet zu kreieren. So wurde das heilige Dharma wiedergeschaffen.

Auch dachte ich über Atishas Zeit nach. Sein tibetischer Schüler hieß Je Dromtoenpa. Je Dromtoenpa wuchs auf im Bedürfnis einer neuen Übertragung des Buddhismus vom ursprünglichen Land Indien nach Tibet. Deshalb muss ich es lieben, weil selbst zu dieser Zeit gab es ein Problem. Sie nennen das, was Atisha gemacht hat; die zweite Verbreitung des Buddhismus in Tibet. Ich war bei der zweiten Verbreitung dabei… Ich sage das wirklich nicht aus der Ego-Perspektive.10 Aus ihrer Lehrreihe Becoming a Buddhist, 31. März bis 7. April 2003. Auszüge dieser Rede wurden später als ein Interview auf der White Conch Website publiziert. (Archivierte Seite).

4. Einer ihrer Schüler erlangte Erleuchtung nur ein Jahr nachdem sie als Domo Geshe Rinpoche zu unterrichten begann.11Unterhaltung zwischen Tara und Exerzitanten in Indien, November 2002 Man fand später heraus, dass dieses Individuum unter Halluzinationen litt, die von Malaria-Medikation indiziert waren. Sechs Monate später, berichtete sie von weiteren Schülern, die erleuchtet worden wären.12Aus ihrer Rede Kharma: The law of cause and effect, 26. Juni 2003 In jüngster Zeit sagte sie, dass ein hochrangiger Lama drei oder vier Schüler haben könnte, die unter seiner Anleitung erleuchtet werden können. Sie entschied sich, zu „überprüfen“, wie viele unter ihrer Anleitung bis dahin erleuchtet wurden und kam auf ungefähr 80. 13Sie fuhr mit der Aussage fort, dass diese Schüler entweder erleuchtet oder sehr nah an der Erleuchtung waren – und um die Erleuchtungserfahrung zu bekommen und zu stabilisieren müssten Schüler eine verlängerte Einkehr auf ihrem Anwesen haben. Zu der Zeit war sie mit der letzten Runde des Fundraising für die selbe Exerzitien-Anlage beschäftigt. Aus ihrer Rede Personal Balance vom 17. April 2015.

5. Die Übertragungen, die sie ihren Schülern erteilte, war bis dahin nur den hochrangigsten Gurus in Tibet zugänglich. In anderen Worten: Es ist sehr selten und wertvoll. Ein Schüler könnte daraus natürlich schließen, dass es wenig Chancen gibt, etwas ähnliches bei einem anderen Lehrer zu finden.14Aus ihrer Rede Initiations Explained vom 26. März 2003.Abrufbar auf der White Conch Website.